Was ist eine Legasthenie/Dyskalkulie?

Von Prof. Dr. Albert Galaburda von der Harvard University, Boston, USA, einem der führenden Legasthenieforscher der Welt, konnte ich im Rahmen einer vom Öst. Dachverband für Legasthenie veranstalteten Tagung an der Universität Salzburg im Juni 2012 erfahren, dass, um Legasthenie in einem Kind hervorzubringen, es einer Kombination von kultureller Prädisposition, genetischem Hintergrund und ungewöhnlicher Hirnentwicklung bedarf.

 

Weltweit wird derzeit auf dem Feld der kognitiven Wissenschaften, der Psychologie, der Zell- und Molekularbiologie und letztlich auch auf dem Gebiet der Neurowissenschaften geforscht, um die Situation von legasthenen und dyskalkulen Menschen noch besser verstehen und gegenwirken zu können. Mittlerweile konnten schon einige verursachende Gene und die Zusammenhänge entdeckt werden!

 

Legasthenie und Dyskalkulie sind im Menschen vorhandene genbedingte, durch Vererbung weitergegebene Veranlagungen. Durch gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Dies haben wissenschaftliche Forschungen bewiesen.

 

Legasthene und dyskalkule Menschen nehmen ihre Umwelt differenziert anders wahr. Ihre Aufmerksamkeit lässt, wenn sie auf Buchstaben oder Zahlen treffen, nach, da sie durch ihre differenzierten Teilleistungen anders empfinden als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens.

 

Legasthenie ist keine Krankheit, Schwäche, Störung oder gar Behinderung!

 

Was ist eine Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche?

Eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Rechenschwäche (RS) ist im Unterschied zur Legasthenie oder Dyskalkulie eine durch besondere Umstände bedingte und erworbene Problematik im Leben des Kindes, die multikausal ist.